Praxisdialog zwischen deutschen und dänischen Altenpflegeschülerinnen

Im Rahmen eines Mobilitätsprojekts unter dem Leitmotiv „Pflege im europäischen Vergleich“ waren sieben dänische Altenpflege-Auszubildende zu Gast bei der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe (AGS) in Itzehoe. Ihr Ziel: theoretische und praktische Inhalte der Pflegeausbildung in Deutschland kennen zu lernen und praktische Erfahrungen in deutschen Pflegeeinrichtungen zu sammeln. Die aus einer mit der AGS kooperierenden Schule in Fredericia stammenden dänischen Auszubildenden erhielten einen Einblick in das Leben und Arbeiten in der deutschen Kultur und konnten über den Lernaufenthalt ihr Persönlichkeitsprofil erweitern. Ermöglicht wurde der Austausch durch das europäische Förderprogramm ERASMUS+.

Im Fokus des Lernaufenthaltes stand die Betreuung und Pflege von Chorea-Huntington Betroffenen in der Gerontopsychiatrischen Senioreneinrichtung (GPS) am Langen Peter 29a. Chorea Huntington ist eine seit 1963 bekannte neurologisch–psychiatrische Erbkrankheit. Die GPS ist mit ihrem Pflege- und therapeutischen Förderangebot auf dieses besondere Krankheitsbild spezialisiert. Während ihres dreiwöchigen Praktikums im Therapiebereich der GPS konnten die sieben Azubis einige Unterschiede zur dänischen Pflege feststellen „Bei uns in Dänemark kennen wir keine speziellen Einrichtungen für Chorea Huntington. Ich habe bisher nicht mit diesen Betroffenen gearbeitet“, sagt Karen Guvang. „Dieses zusätzliche Wissen wird für mich in Dänemark sehr hilfreich sein“, so die Austauschschülerin weiter. Sehr positiv wurde die starke personelle Besetzung bei den Betreuungskräften wahrgenommen. „Wir in Dänemark machen Pflege und Betreuung gleichzeitig. Da gibt es die zusätzlichen Betreuungskapazitäten nicht“ erklärte die Hanne Toft. Allerdings gäbe es einen deutlichen Unterschied in der technischen Ausstattung. In dänischen Einrichtungen sei es selbstverständlich, dass direkt am Pflegebett immer zu zweit und wenn nötig mit Liftern gearbeitet wird, so die Austauschschülerinnen.  

Bei einer Abschlussrunde stellten die dänischen Besucherinnen ihre Erfahrungen den Altenpflegeschülern der AGS vor. Martin Eck, Geschäftsführer der AGS,  bedankte sich insbesondere bei Kai Heuser und Ursula Revent von der GPS, die dieses Projekt in Kooperation unterstützt hatten. Dr. Maria Meiners-Gefken, Projektleiterin der AGS, kündigte weitere transnationalen Projektvorhaben der AGS in Dänemark, Polen und Lettland an: Sowohl Auszubildende der Altenpflege als auch die für die Ausbildung verantwortliche Personen aus schulischen und betrieblichen Bereichen erhielten über den Austausch Einblicke in die dortigen Themenstellungen rund um das Thema Altenpflege und würden wertvolle Erfahrungen aus den jeweiligen Versorgungstrukturen für ältere und kranke Menschen in diesen Ländern erhalten. Wissen, das für das Arbeiten im der eigenen Einrichtung von entscheidender Hilfe sein kann, so die Projektleiterin.

Weitere Informationen zu dem Austauschprogramm sind bei Dr. Maria Meiners-Gefken von der AGS unter Tel. (0 48 21) 77 02 – 578, per E-Mail an maria.meiners-gefken(at)ags-sh.de sowie hier.


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