Auslandspraktikum für Pflegeschüler

Wie unterscheidet sich Altenpflege in Dänemark von Deutschland, wie funktioniert dort das Ausbildungssystem und kann man sich auch ohne Dänischkenntnisse im Nachbarland verständigen? Diese Fragen stellte sich Ann-Christin Schindler, Schülerin an der staatlich anerkannten Schule für Altenpflege der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe (AGS) in Itzehoe und Auszubildende des DRK Seniorenzentrum Wilster, bevor sie für zwei Wochen ins Auslandspraktikum nach Fredericia an der dänischen Ostküste ging. Vermittelt und organisiert wurde der vielzitierte Blick über den Tellerrand von der AGS im Rahmen des Förderprogrammes ERASMUS+.

Für die 24-jährige Ann-Christin Schindler und vier weitere Altenpflegeschüler aus Itzehoe und Flensburg war die Social- og Sundhedsskolen, eine Schule für Pflegeberufe, die erste Station ihres Auslandsaufenthaltes. In der Bildungseinrichtung erfuhren sie, dass im dänischen Ausbildungssystem in der Altenpflege zwei verschiedene Ausbildungsberufe unterschieden werden: Altenpflegehelfer und Altenpflegeassistenten. Gesundheits- und Krankenpfleger haben in Dänemark einen Studienabschluss und arbeiten eng mit den Ärzten in den Pflegeeinrichtungen zusammen. Anschließend lernten die Azubis in einer stationären Einrichtung und einen ambulantem Pflegedienst den dänischen Arbeitsalltag kennen. Sie unterstützten die Pflegefachkräfte bei den verschiedenen Betreuungsangeboten wie Spaziergängen, Singen und Gymnastik und hospitierten bei den eigentlichen Pflegeaktivitäten. „Die dänischen Mitarbeiter waren immer sehr freundlich und hilfsbereit. Sie bezogen uns direkt in den täglichen Arbeitsablauf mit ein“ berichtet Ann-Christin Schindler. Auch ohne Kenntnisse der dänischen Sprache war die Verständigung kein Problem für die deutschen Pflegeschüler: „Entweder auf Deutsch oder Englisch, und sonst mit Händen und Füßen“, erklärt die angehende Altenpflegerin schmunzelnd.

Auslandserfahrungen und interkulturelle Kompetenzen gehören längst zu den Anforderungen an viele Studierende und Beschäftigte. In der Altenpflege steht dies bislang kaum im Fokus der Ausbildung. Da aber immer mehr Pflegebedürftige als auch Pflegende einen Migrationshintergrund haben, ist dieses Wissen auch in den Pflegeteams gefragt. Die Auslandspraktika ermöglichen sowohl Auszubildenden in der Altenpflege als auch ihren Ausbildern und Dozenten einen Einblick in die Pflegesituation anderer europäischer Länder. Die AGS vermittelt dabei nicht nur die Praktikumsplätze in Länder wie Dänemark, Polen oder Lettland, sie bereitet die Auszubildenden auch auf den Auslandsaufenthalt vor und organisiert beispielsweise Anfahrt und Unterkunft. Die anfallenden Kosten werden durch das Förderprogramm ERASMUS+ übernommen. Nach Abschluss des Lernaufenthaltes erhalten die Teilnehmenden zudem den Europass Mobilität, mit dem sie späteren Arbeitgebern ihre im Ausland erworbenen Fähigkeiten nachweisen können.

Für einen weiteren Durchgang der Auslandspraktika, der im Oktober nach Lettland führt, gibt es für Auszubildende und Mitarbeitende in der Altenpflege noch freie Plätze. Weitere Informationen dazu gibt es bei Dr. Maria Meiners-Gefken von der AGS unter Tel. (0 48 21) 77 02 – 578, per E-Mail an maria.meiners-gefken(at)ags-sh.de oder hier im Internet.


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